In diesem Jahr ging es zum Urlaub in den Herbstferien nach Rügen. Meine Eltern hatten ein sehr schönes Hotel am östlichen Rand von Göhren ausgesucht. Das Hotel lag direkt am Strand und war ein prima Ausgangspunkt für eine Wanderung. Die Suche bei Alltrails ergab einen etwa 17,5 km langen Rundweg über den östlichen Teil der Insel. Diese Route habe ich mir als Vorlage genommen und um einen Abstecher auf den Nordperd ergänzt.
Abschnitt 1 – von Göhren nach Baabe
Nach einem ausgiebigen Frühstück ging es am Samstag gegen 10:30 Uhr los. Auf den ersten 2 Kilometern begleitete mich meine Familie. Um nicht gleich auf den ersten Metern Energie zu verschwenden, ging es nicht am Strand, sondern über die Straßen und Gehwege in Richtung Göhren Ortskern. Das Wetter war einfach nur herrlich. Ein goldener Herbst im wahrsten Sinne des Wortes.
Als Warm-Up gab es direkt auf den ersten Metern einige Anstiege. In Summe habe ich rund 90% der knapp 230 Höhenmeter in den ersten sechs Kilometern bewältigt. Knapp 1500 Meter nach dem Start verließen wir die geplante Route auf der Hövtstraße gen Osten.
Nur einen Kilometer später verabschiedete ich mich von meiner Familie. Hier fanden wir einem sehr schönen Ausblick von einer höher gelegenen Weide. Dort ging es einen malerischen Pfad hinunter zum Strand. Über eine recht steile Treppe meistert man die letzten Meter. Der Strand selbst ist hier sehr fest, so dass man ohne Probleme weiter in Richtung Nordperd gehen kann. Allerdings muss man nach wenigen hundert Metern wieder zurück auf die Straße. Hier für eine steile Rampe hinauf. Am Ende erreicht man wieder die Hövtstraße nur 250 Meter nachdem man sie verlassen hatte 😉
Nach gut einer halben Stunde und gelaufenen drei Kilometern hatte ich die Wahl, weiter gerade aus zum Nordperd oder gen Norden in Richtung Baabe zu wandern. Natürlich bin ich zum Nordperd! Allerdings wusste ich nicht, dass aufgrund der Beschaffenheit der Nordküste kein direkter Weg nach Baabe führen würde, so dass ich zu diesem Punkt wieder zurück kommen musste. Dennoch hat sich der Abstecher gelohnt. Es waren nur wenige Menschen unterwegs. Der Rundumblick über die Ostsee war traumhaft. Es gibt einen offizielle Rundweg um den Nordperd. Er ist nicht all zu lang und ist unbedingt einen Ausflug wert!
Der Abstecher zum Nordperd ergibt einen Umweg von ca. 2000 Metern. Anschließend geht es in Richtung Norde, bis man wieder an der Steilküste ankommt. Hier für ein welliger, sehr angenehm zu laufender Waldweg bis zur Strandpromenade in Göhren. Auf Höhe der Seebrücke gelangt man dann auch wieder auf die originale Route zurück.
Bereits im Wäldchen am Nordperd hörte ich Musik. Angekommen in Göhren erkannte ich den Markt am Samstag, der von einer Liveband begleitet wurde. Hier wollte ich ursprünglich Pause machen, aber die vielen Menschen nahmen mir die Lust. So ging ich noch bis Baabe weiter … immer entlang des Ostseeufers auf der Strandpromenade.
Abschnitt 2 – von Baabe nach Mariendorf
Nach knapp 9 Kilometern erreichte ich den Imbiss „Zum Seeräuber“ in Baabe. Hier gab es auch alkoholfreie Erfrischungen. Leider waren die Außenplätze alle belegt. Nur wenige Meter weiter fand ich ein lauschiges Plätzchen auf einem Spielplatz. Da sich der Himmel mittlerweile etwas zugezogen hatte, wurde es sofort ein wenig frischer. Nach nicht einmal 15 Minuten machte ich mich wieder auf den Weg.
Es ging die Einkaufmeile von Baabe in Richtung Westen. Am Ende der Straße musste ich einmal kurz warten, weil der „Rasende Roland“ die Straße kreuzte. Hinter den Schienen ging es noch kurz weiter gen West. Nach nicht einmal 1500 Metern seit der Pause erreichte ich wieder die Küste. Dieses Mal am Baaber Bek.
Hier ist ein Radweg auf dem Landesschutzdeich gut ausgebaut, der glücklicher Weise nicht zu stark genutzt wurde. Da ich – wie immer – den Asphalt nicht so sehr mag, orientiere ich mich sehr schnell nach rechts auf einen Feldweg. Dieser führt mich kurz vor dem Hafen Baabe auf den Radweg zurück. Da dort gerade ein Dampfer anlegt, ist es mir viel zu voll und ich gehe ohne Pause gen Süden.
Der Weg führt immer weiter eng am Ufer des Reddevitzer Höft. Bei Kilometer 13 verabschiedet sich die Route kurz vom Wasser und hält einen netten Anstieg parat.
Auf der anderen Seite des Hügels erreichte ich in Alt Reddevitz wieder das Wasser. Leider bin ich hier für gut 30 Minuten etwas unkonzentriert und ärgere mich sehr über den nächsten Anstieg, der gar nicht nötig gewesen wäre 🙁 So verpasse ich einen Abschnitt am Ufer bei Mariendorf.
Abschnitt 3 – über Middelhagen und Lobbe nach Göhren
Zurück auf der geplanten Strecke begrüßt mich ein fantastischer Blick über die Salzwiesen bei Middelhagen. Hier haben sich sehr viele Zugvögel versammelt. Sie machen nicht nur ordentlich Lärm, sondern ziehen auf in sehr schönen Formationen über mich hinweg. In Middelhagen startete der Schlussspurt. Bis Lobbe musste ich dem Radweg folgen. Der Blick nach rechts zum Wasser ist einfach herrlich!
In Lobbe muss ich noch einmal die Hauptstraße kreuzen, um dann in einem 90° Knick nach Norden zu gehen. Von hier sind es keine 2 Kilometer mehr bis zu meinem Ausgangspunkt!
Mein Fazit zur Herbstwanderung auf Rügen
Der Rundkurs über den östlichsten Zipfel von Rügen ist am besten im Frühling und Herbst zu wandern. Je nach dem wo man startet, kann man gut mit oder gegen den Uhrzeigersinn laufen. Den Abstecher zum Nordperd sollte man unbedingt mit dazu nehmen. Die Landschaft und der Ausblick über die Ostsee sind wirklich lohnenswert!
Hier der Überblick über die gesamte Route, die ich so auch bei Alltrails zur Verfügung gestellt habe: