Wie auch schon in den Jahren zuvor nutzten wir auch in diesem Jahr die freien Tage um Ostern für eine Wanderung. Da in sieben Wochen der diesjährige Mammutmarsch auf dem Plan steht, haben wir uns eine etwas größere Runde mit etwas mehr Asphalt vorgenommen. Unser Osterspaziergang 2023 führt über 47 Kilometer auf einem Rundkurs durch Potsdam-Mittelmark und den nördlichen Fläming.
Aufgrund der vielen Wander- und Marschkilometer wissen wir, dass wir für ca. 50 Kilometer rund 10 Stunden Laufzeit plus ca. eine Stunde für Pausen brauchen würden. Um nicht all zu spät wieder nach Hause zu kommen, verabredeten sich Fräänk und ich also gegen 7 Uhr zum Start in unseren Osterspaziergang. Sein Wohnort lädt quasi zu einem Start in die Region zwischen den Landkreisen Potsdam-Mittelmark und Teltow-Fläming. So suchte ich uns einen Rundkurs von Bergholz-Rehbrücke, über Saarmund, Fahlhorst, Gröben, Schiaß, Blankensee, Stücken, Schlunkendorf, Kähnsdorf, Wildenbruch und Langerwisch, wieder zurück nach Rehbrücke. Da wir die Runde als Vorbereitung auf den Mammutmarsch benutzten, haben wir die Pausen auf nur zwei größere Unterbrechungen bei Kilometer 15 und 30 gelegt. Damit teilte sich dieser Osterspaziergang auf drei, etwa gleich große Stücke.
Teil 1: Rehbrücke – Blankensee
Zur Einstimmung ging es erst einmal auf den Radwegen rund um Bergholz-Rehbrücke in Richtung Saarmund. Nach knapp 4 km bogen wir links in Richtung Ortskern ab und erreichten bald die Nuthe. Wir begleiteten sie für gut 1500 Meter morgendlicher Frühe und Kälte … Entspannung pur! Leider kann man den Weg entlang der Nuthe nicht komplett bis Gröben laufen. So müssen wir uns an einem kleinen Seitenkanal in Richtung Fahlhorst orientieren. Hier führt nur die Landstraße in Richtung Süden über den südlichen Berliner Ring. In Gröben halten wir uns rechter Hand, wieder in Richtung Nuthe. Hier wird aktuell eine Brücke erneuert, so dass wir wieder am Flussufer laufen können.
Hier passieren wir die Mündung der Nieplitz in die Nuthe. Wir waren hier schon einmal vor gut 18 Monaten unterwegs. Nun, im Frühling, ist der Uferbewuchs deutlich geringer, so dass man einen viel besseren Blick auf die Flora und Fauna hat. Ein friedliches Fleckchen Erde hier! Leider müssen wir nach nur 1000 Metern das Ufer verlassen und gehen – wieder rechter Hand – auf der Landstraße in Richtung Schiaß weiter. Wir folgen der Hauptstraße und vom Ortsausgang sind es nur noch 3 Kilometer bis zur ersten Rast in Blankensee. Nach dem Ortseingang hatten wir uns ein wenig verzettelt, weil wir der Hauptstraße Richtung Süden folgten. Diesen kleinen Umweg konnten wir aber ohne Probleme in Richtung Westen korrigieren. Im Ortskern finden wir mit der Landbäckerei Röhrig einen mehr als passenden Rastplatz! Ich hatte diese feine Location schon vor gut einem Jahr mit meiner Familie entdeckt. Hier gibt es so ziemlich alles, was das Wanderherz begehrt: zwei heiße Kaffee, etwas Süßes für Fräänk und für mich eine Schmalzstulle. Dazu ein kurzer, netter Schnack und wir lassen uns alles vor dem Laden in der morgendlichen Sonne schmecken. Einfach herrlich!
Teil 2: Blankensee – Beelitz
Bevor es auf der Strecke weitergeht, ein kleiner Hinweis:
Weniger als einen Steinwurf von dem Bäcker entfernt, befindet sich Wanderparkplatz Blankensee. Hier kann man sehr gut parken und so auch gern den Rundkurs hier starten und beenden!
Während wir bei der Rast sitzen und die Umgebung anschauen, fällt uns ein Hinweisschild auf einen Beobachtungsturm in die Augen. Da der geplante Weg nur 45 km umfasste, entscheiden wir uns spontan für den kleinen Umweg … der sich wirklich lohnt.
Es geht für ca. 1000 Meter in Richtung Nord-Westen an den Rand der so genannten „Ungeheuerwiesen“. Hier hat man einen sehr weiten Blick auf die Umgebung. Der – gar nicht so hohe – Beobachtungsturm erlaubt einen noch weiteren Rundumblick. Auf der anderen Seite eines kleinen Sees gelangt man dann wieder zurück zur Hauptstraße.
Wir setzen unseren Weg in Richtung Stücken fort und müssen weitere drei Kilometer auf der Straße laufen. In Stücken verlassen wir das Dorf über einen Feldweg in den Wald. Der neue Untergrund tut gut. Bei Kilometer 23,5 kreuzt man die Landstraße 73. Ab hier kommt eine Teilstrecke, die man nicht im Hochsommer laufen will: Es geht über Felder, nahezu ohne Baum und Strauch. Der Boden läuft sich noch sehr gut. Nur an wenigen Stellen ist es sandig. Und auch die Frühlingssonne ist sehr angenehm.
In gut einer Stunde erreichen wir Schlunkendorf. Der Ortskern ist nun wieder nur auf Beton und Asphalt zu passieren. Hier sind wir etwas unkonzentriert und weichen von der Route ab. Erst als wir viel zu weit in Richtung Süden unterwegs sind, bemerke ich den Fehler. Wir hätten am „Spargelmuseum“ in den „Zippchen Kietz“ gehen sollen. Nun fällt uns nichts besseres ein, als querfeldein zurück auf den richtigen Weg zu gehen. Leider stehen uns dabei Wassergräben, Pferdekoppeln sowie Zäune aus Stacheldraht und Holz im Wege. Na gut, ein wenig Abwechselung in der Bewegungsart tut ja manchmal ganz gut 😉
Nach ca. 6 Stunden und etwas mehr als 31 Kilometern erreichen wir die Bundesstraße 2 und damit unsere nächste Rast im Jakobs Hof Beelitz. Hier legen wir eine längere Pause von ca. 30 Minuten ein und gönnen uns ein paar leckere „Spargel-Tappas“ und ein kühles, heimisches Blondes.
Teil 3: Beelitz – Rehbrücke
Sehr gut gestärkt (und ein wenig angeheitert) geht es auf das letzte Drittel unseres Osterspaziergangs. Leider hat mein Tracker kurz vor der Pause unfreiwillig die App beendet, so dass wir hier neu starten müssen. Auf der zusammengesetzten Route unten sieht es darum so aus, als hätten wir hier gestartet. Und tatsächlich wäre hier ein guter Punkt, um den Rundkurs zu starten und zu beenden. Auf der anderen Seite der B2 befindet sich eine Tankstelle, so dass man auch außerhalb der regulären Öffnungszeiten ein wenig Support nach der Runde finden wird.
Wir gehen für 3500 Meter gen Nord-Westen auf waldigem Boden in Richtung Kähnsdorf. Dort angekommen, geht es auf einer schmalen Landzunge zwischen dem Kähnsdorfer und dem Großen Seddiner See entlang. Eine wieder einmal sehr malerische Gegend. Je nach Jahreszeit kann man bei Kilometer 37 über das Strandbad am Seddiner See abkürzen. Anschließend öffnet sich ein fantastischer Blick über eine der vielen Wiesen.
Hier gehen wir einen längeren Abschnitt auf einer der Etappen des 66-Seen-Wanderweges. Die uns sehr gut bekannte Wegmarkierung mit dem blauen Punkt auf weißem Grund ist an vielen Stellen zu sehen. Wir freuen uns schon jetzt, wenn uns hier die Etappe vorbei führen wird!
Gegen 16 Uhr erreichen wir Wildenbruch. Damit endet dann der weiche Untergrund für den Rest der Strecke. Ich brauche dringend einen Kaffee, doch leider werden wir hier nicht fündig. Nun beginnen die berühmten letzten 5 Kilometer, die meinem Blog seinen Namen verleihen:
Fräänk ist sehr gut dabei. Ich merke, dass das Beintraining am Vortag keine allzu gute Idee war. Aber wie immer ist das alles reine Kopfsache. Wir klotzen noch einmal richtig ran, kreuzen die Autobahn erneut und erreichen nach drei Kilometern Langerwisch. Hier gibt es direkt an der Strecke einen kleinen Supermarkt. Ein „Schüttelkaffee“ und ein Schokoriegel lassen auch bei mir wieder die Sonne aufgehen.
Die letzten Kilometer des Tages kennen wir mittlerweile auswendig. Die Bergholzer Straße führt uns mit leichtem Anstieg zurück nach Rehbrücke. Eine letzte größere Steigung über die Leisberge und schon rollen wir bergab in Richtung Ziel. Gegen 17:40 Uhr haben wir die 47 Kilometer geschafft. Rein netto waren wir 9 Stunden unterwegs … ein ziemlich guter Schnitt!
Mein Fazit zu unserem Osterspaziergang 2023
Dieser Osterspaziergang war nicht nur ein sehr gutes Training für den Mammutmarsch. Die Route ist generell sehr empfehlenswert und bietet ein abwechslungsreiches Programm für die Augen und Füße. Je nach Tag und Jahreszeit sollte man die Möglichkeiten von Raststellen vorher prüfen. Da der Rundkurs in vielen Stellen Zugang zu öffentlichen Straßen und Parkplätzen hat, kann man sie beliebig starten und beenden. Und im schlimmsten Fall sind auch Anschlüsse an den regionalen ÖPNV verfügbar!
[…] auf die Uhr gebracht. Zu Ostern – also gut sechs Wochen – vor dem Mammutmarsch ging es über 47 Kilometer, was als größter Test reichen sollte. Als Support hatte sich wieder Karli angeboten. Straußi […]