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Etappe 4 auf dem 66-Seen-Rundweg von Hennigsdorf nach Wensickendorf

Bereits im Juli hatten wir die 3. Etappe des 66-Seen-Rundweges absolviert. Zwischenzeitlich war ich auf dem Heldenmarsch unterwegs und die eine oder andere heimische Wanderung lag hinter uns. Und so wollten Karli, Fräänk und ich die Wander-Saison mit einem weiteren Teilstück auf dem Rundweg rund um Berlin abschließen.

Bevor die Adventszeit die Wochenende mit familiären Verpflichtungen füllen würde, bot sich der Totensonntag an. Sicherlich ist Ende November nicht der allerbeste Zeitpunkt für eine Wanderung. Die Tage sind recht kurz und das Wetter kann schon manchmal etwas mies sein. Wir hatten mit beidem ganz gut Glück 😉

Anfahrt und Start

Wir hatten den Start der Wanderung für 9:00 Uhr geplant, so dass wir nicht all zu früh aus den Betten mussten. Nach Rückfahrt aus Hennigsdorf von der letzten Etappe wussten wir, dass es wohl um die 90 Minuten aus Potsdam brauchen würde. Es ging also um kurz nach 7:00 Uhr los. Da es ein Sonntag war einfach zum Potsdamer Hauptbahnhof und von dort zusammen mit Fräänk mit der Regionalbahn direkt bis Friedrichstraße. Karli erwartete uns schon mit Kaffee und so war es nur noch ein „Katzensprung“ mit der S-Bahn bis Hennigsdorf.

Am Start wurden wir mit leichtem Nieselregen begrüßt. Offiziell muss man noch einmal ca. 250 Meter zurück zum Ende der 2. Etappe des 66-Seen-Rundweges gehen. Da man von dort aber wieder zurück zum Bahnhof muss, kann man sich diesen Umweg getrost sparen 😉

Gute Stimmung zum Start der 4. Etappe des 66-Seen-Rundweg
Gute Stimmung zum Start der 4. Etappe des 66-Seen-Rundweg … trotz Regen, Wind und Kälte

Die Route führte uns recht schnell Richtung Osten hinaus aus Hennigsdorf. Meistens führt sie dort über asphaltierte Radwege, was einen schnellen ersten Kilometer garantiert. Das erste Gewässer, welches man überquert ist der Oder-Havel-Kanal, welchen wir kurz vor dem Ortsausgang überquerten. Nicht viel später kommt man zum Kreisverkehr, der die Wanderer parallel zur L171 gen Nord-Osten in Richtung Stolpe laufen lässt. Nach gut 800 Metern verließen wir den Radweg, um auf dem „Schwarzer Weg“ näher ans Wasser und in den Wald zu gelangen. Hier bot uns der Herbst einige wundervolle Ansichten.

Nach etwa einem halben Kilometer führt die Route mit einer S-Kurve in den Wald. Ein Blick auf die Karte zeigt, dass man auch dem Schwarzen Weg folgen kann. Allerdings ist der offizielle Weg nicht mehr asphaltiert und läuft sich sehr angenehmen. Dieses Teilstück führt nun für 2 km streng gerade aus. Am Ende muss man sich etwas konzentrieren, da es nur eine Unterführung zum Überwinden der Gleisanlagen gibt. Wir waren zu sehr im Gespräch vertieft, so dass wir letztendlich zwischen Autobahn 111 und Gleisen nicht weiter kamen und zurück gehen mussten. Hier führt nun wieder der Schwarze Weg in einer Schleife zur Havel und unter der BAB 111 hindurch. Der Weg ist leicht wellig und gut zu belaufen. Am Sonntagmorgen begegnen wir vielen Joggern und Radfahrern.

Nach 90 Minuten sind die ersten 8 Kilometer geschafft und wir gönnen uns eine Frühstückspause bei „Hofers Konsum“ in Niederheide – ein Ortsteil von Hohen Neuendorf. Leider öffnet diese nette Location erst um 12 Uhr, aber wir können wenigstens trocken unter dem Sonnenschirm rasten. Beim nächsten Mal sind wir bestimmt später hier 😉

"Hofers Konsum" mit dem bekannten Logo
„Hofers Konsum“ mit dem bekannten Logo

Von Hohen Neuendorf nach Birkenwerder

Die Stärkung mit Brot, Wurst, kalt-geräuchertem Käse und warmen Tee tut gut und gibt Kraft für den nächsten Abschnitt. Der Weg führt entlang der Schillerpromenade immer in Sichtweite der Havel. Beim Übergang in den Saumweg passiert man einen Informationspunkt zum „Radweg Berlin Kopenhagen“. Könnte man auch mal abwandern 😉

Die offizielle Wegführung des 66-Seen-Rundweg führt bei Kilometer 9,5 dieser Etappe nach links über die Saumwegwiesen. Je nach Wetterlage sollte man diesen – nicht unbedingt notwendigen – Umweg auslassen. Im November sind die Wege auf den Wiesen schon ordentlich durchweicht und matschig. Nach gut einem Kilometer kommt man dann sowieso wieder auf den Saumweg. Dann sind es nur noch wenige Meter und man erreicht die Briese, eine Begleiterin für viele schöne Stunden auf dem Weg.

Der Weg führt nun immer entlang der Briese teils über sehr schön gebaute Rad- und Fußwege. Leider ist das verbaute Material dort zum Teil überfroren, so dass man hier sehr vorsichtig laufen muss.

Erfreulicher Weise fliest die Briese hier auch in zwei – wenn auch kleine – Seen. Immerhin wollen wir ja beim Rundweg an 66 Seen vorbei kommen und seit dem Schlänitzsee auf unserer ersten Etappe waren ja keine mehr zu sehen. Zuerst passiert man den Mönchsee. Hier empfiehlt es sich, von der offiziellen Route abzuweichen und den Übergang von Hauptstraße zur Brieseallee am Wasser zu gehen. Nur einen Kilometer weiter passierten wir dann den Boddensee. Dieser ist schon etwas größer und ein namensgleiches Restaurant lädt zur Einkehr. Auch wenn der wiedereinsetzende Regen uns kurz überlegen lässt, gehen wir doch eisern weiter 😉

Nicht einmal 750 Meter nach dem Boddensee gelangten wir in die dichteren Siedlungen von Birkenwerder. Hier führt die Route über die nördliche BAB 10, so dass man den Berliner Ring verlässt.

Leider war die dort befindliche Rad- und Fußgängerbrücke wegen Bauarbeiten gesperrt!

Der Umweg über die Hauptstraße war zwar nicht sehr weit, aber durch den starken Verkehr und den vielen Asphalt nicht schön zu laufen. Außerdem kostete er uns ca. 15 Minuten, die am Ende des Tages zum Verpassen des Zuges führte 🙁

Wir passieren die A10
Wir passieren die A10. Im Hintergrund ist die gesperrte Brücke zu sehen.

Der Weg folgt nun weiter der Briese, auch wenn sie außer Sichtweite ist. Birkenwerder wird bei Kilometer 16 am Waldfriedhof verlassen und bietet den Wanderern schnell eine gute Möglichkeit zur Rast. Wo die Wege „Am Waldfriedhof“ und „Papenluch“ zusammen treffen, findet sich ein gut befestigter Holzpavillon. Windgeschützt und trocken lassen wir uns den letzten Proviant schmecken. Zur Feier des Tages zaubert Fräänk noch ein Bier aus dem Rucksack 🙂

Schlussspurt nach Wensickendorf

Gut gestärkt (und ein kleines bisschen beschwipst) machen wir uns auf das letzte Teilstück. Die Briese bleibt unsere Begleiterin und führt uns zum Briesesee. Mit dem Wissen, dass wir die verlorenen Minuten aufholen müssen, eilen wir an ihm vorbei. Für die nächsten 2 bis 3 Kilometer ist der Weg sehr angenehm waldig und bestimmt auch im Frühling und Sommer gut zu laufen.

Bei ziemlich genau Kilometer 20 passiert man die Landstraße 211 und gelangt zur Schlagbrücke. Hier speist die Briese den Teufelssee und ergießt sich in einen wunderschönen Erlenbruchwald, der offensichtlich dem einen oder anderen Biber ein zu Hause bietet.

Nach 3 Kilometern verlässt man den Wald und passiert die Alte Försterei Wensickendorf. Auch hier wird man geradezu zur Rast überredet. Allein der Geruch der frischen Hühnersuppe und des Glühweins machen das Weitergehen schwer. Aber mit dem Zeitdruck im Nacken können wir der Einladung widerstehen.

Auf den letzten vier Kilometern versuchen wir das Tempo noch einmal zu verschärfen. Kurz vor dem Ziel sehen wir in einiger Entfernung den Lubowsee und können den Rahmersee nur später von der Bahn aus sehen.

Die Route endet direkt an der B273, rund 700 Meter vom Bahnhof in Wensickendorf entfernt. Nun brauchen wir uns nicht mehr beeilen. Unser Zug ist vor 10 Minuten abgefahren. Und so heißt es gut eine Stunde bei ziemlicher frischer Luft zu warten. Glücklicherweise sind die Bewohner dieses Dorfes sehr nett und laden uns auf ein Abschlussbierchen ein! Mit Regional- und S-Bahn geht es dann binnen 90 Minuten zurück nach Hause. Immerhin ist es hier trocken und warm 😉

Fazit zur 4. Etappe auf dem 66-Seen-Rundweg

Diese Etappe ist sehr reich an Wasser und bietet landschaftlich so einiges. Mit insgesamt fünf Seen entlang der Route macht sie dem Rundweg alle Ehre. Hier wandern wir gern auch noch einmal im Frühling oder Sommer!


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Jetzt machen wir erst einmal Winterpause und freuen uns auf die 5. Etappe, die uns dann weiter nach Melchow führen wird …

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