Wie schon in den Jahren zuvor, nutzen wir den Herrentag oder den anschließenden Brückentag für eine Wanderung. Genau vor einem Jahr starteten wir eben an einem solchen Brückentag unseren Marsch über den 66-Seen-Wanderweg. In diesem Jahr sollte es nun über die mittlerweile siebente Etappe des 66-Seen-Rundwegs von Leuenberg nach Strausberg gehen. Unsere letzte Wanderung liegt gut acht Wochen zurück. Die Osterzeit reißt immer eine kleine Lücke.
Anreise & Start
Von der letzten Rückreise wussten wir, dass wir etwas mehr Zeit einplanen mussten. Da der Herrentag ja meist auch nicht ganz spurlos an uns vorbei geht, sind wir entspannt gegen 8 Uhr in Potsdam los, um mit S- und Regionalbahn bis Werneuchen und dann mit dem Bus bis zum Start in Leuenberg zu fahren. Erstaunlich viele Wandergruppen nutzten das herrliche Wetter und stiegen mit uns in Leuenberg aus. Eine Gruppe ging auch auf dem 66-Seen-Rundweg, allerdings entgegen unserer Richtung wieder zurück nach Melchow.
Abschnitt 1
Wir kommen gut in den Tritt … Karli und Fräänk aus meiner Sicht etwas zu schnell, ich kann sie nach einer kleinen Blasenleerung kaum wieder einholen 😉 Die tolle Landschaft setzt sich direkt nach Verlassen des Ortes wie gewohnt fort. Es braucht nur etwas mehr als einen Kilometer und schon erreichen wir den ersten See des Tages. Der „Langer Haussee“ erstreckt sich über knapp 2 Kilometer und die Route schlängelt sich an seinem Ostufer über wunderbaren Waldboden dahin.
Am südlichen Ende werden wir etwas von deutlichen Erhebungen überrascht. Wir kommen das erste Mal ins Schwitzen, als wir den Anstieg zu einem verlassenen Gleis überwinden. Die Bahnverbindung zwischen Werneuchen und Wriezen sieht recht intakt aus, allerdings lässt der dicht werdende Bewuchs keine rege Benutzung vermuten. Erst jetzt im Nachhinein stelle ich fest, dass die Strecke mit einer Draisine befahrbar ist!
Auf der anderen Seite der Gleise erreicht man sofort den nächsten See. Der so genannte „Malerblick“ erlaubt eine sehr schöne Aussicht über den ebenfalls sehr lang gezogenen Mittelsee. Dieser ist nur etwa einen Kilometer lang, aber das Geläuf durch den Wald ist weiterhin sehr angenehm, wenn auch etwas schmal für drei Personen. Wir liegen gut in der Zeit und erreichen nach ca. 50 Minuten den Werneuchener Ortsteil Tiefensee. Hier beginnt der dritte See in der Kette. Wir nutzen die Chance und gehen nun am westlichen Ufer des Gamensee entlang. Dieser ist mit über 2000 Meter Nord-Süd-Ausdehnung der längste der drei Seen. Interessanter Weise ist das der zweite Gamensee auf unserer Strecke. Bereits auf der 6. Etappe gab es einen solchen. Laut Wikipedia hieß dieser hier aber wohl nicht immer so und wurde erst in der Neuzeit in seine heutige Bezeichnung umbenannt.
Am südlichen Ende des Sees überquert die Route des 66-Seen-Rundwegs die B168 zwischen Tiefensee und Prötzel. Wir haben nun knapp 7 Kilometer und 90 Minuten auf der Uhr und so nutzen wir ein paar frisch gefällte Bäume als Sitzgelegenheit für eine kurze Rast.
Abschnitt 2
Gut gestärkt machen wir uns auf den weiteren Weg. Die nächste Stunde führt die Route durch den Gamengrund. Hier ist zwar nirgends Wasser zu sehen, aber das Landschaftsschutzgebiet ist genau das richtige für eine Wanderung. Der Wald ist licht und der Boden sehr angenehm. Es gibt nicht viel zu sehen. Die Ruhe und frische Luft reichen vollkommen aus. Nach fünf Kilometern erreichen wir die Ortsgrenze von Wesendahl. Hier passieren wir den Paradiessee und den Kesselsee. Hier verlassen wir den Wald und haben einen fantastischen Blick die Wiesen.
Nach ziemlich genau 15 Kilometern erreichen wir den Ortskern von Wesendahl. Hier biegt die Route rechtwinklig gen Süd-Osten und die Pferdeschenke lädt zu einer verdienten Rast ein. Vom gestrigen Herrentag sind noch ein paar Hefeweizen übrig geblieben und so nutzen wir die Mitte der heutigen Etappe für eine ordentliche Mittagspause. Karli hat wieder seine legendären Wander-Muffins am Start … dazu eine Knacker und ein Brötchen! Was braucht man(n) mehr?
Abschnitt 3
Mehr als nur gut gestärkt, machen wir uns 30 Minuten später auf die zweite Hälfte der Tagestour. Der Weg führt vorbei an einigen Pferdehöfen, einigermaßen gerade aus in Richtung Wesendahler Mühle. Hier scheint mich ein kleines Mittagstief eingeholt zu haben. An einer Kreuzung von 5 Wegen lese ich die Karte nicht richtig und schlage den Weg nach rechts vor. Glücklicherweise endet der Weg bereits nach 500 Metern, so dass wir uns nicht groß verirrten. Der Rückweg weckt unsere Geister und so sind wir wieder schnell zurück auf der Route des 66-Seen-Rundwegs. Es dauert auch nur wenige Minuten und wir erreichen den nächsten See.
Wir laufen für nicht ganz 2 Kilometer entlang des östlichen Ufers des Fängersees. In Spitzmühle erreichen wir die südliche Grenze des Sees und zugleich die nördliche Spitze des Bötzsees. Hier erfahren wir auf einer Informationstafel, dass wir bereits den ganzen Tag entlang des Fredersdorfer Mühlenfließ gelaufen sind. Am Westufer des Bötzsees finden sich viele kleine Strände. Bei Kilometer 21,5 und ziemlich genau 5 Stunden erreichen wir einen dieser Strände und machen im herrlichsten Sonnenschein eine letzte kleine Pause.
Abschnitt 4
Nach wenigen Minuten treten wir den heutigen Endspurt an. Nach ca. 500 Metern verlässt die Route das Ufer des Sees und biegt gen Osten in Richtung Strausberg ab. Nach 2 Kilometern erreichen wir die Stadtgrenze und den namensgebenden Straussee. Leider bleibt der Weg nicht lange an dessen Ufer, sondern biegt auf die Hauptstraße ab. Zur Auflockerung dürfen wir hier noch einmal ein paar Stufen steigen. Da mittlerweile die Sonne richtig Kraft gewonnen hat, nutzen wir eine Tankstelle auf dem Weg für eine Mini-Rast und eine herrlich kalte Mate. Nun sind es nur noch 1500 Meter bis zum Ziel am Bahnhof Hegermühle. In Sichtweite des Bahnhofs liegt ein Supermarkt, wo wir uns mit (mehrheitlich flüssigen) Proviant für die Rückfahrt eindecken.
Rückreise
Die Rückfahrt aus Strausberg gestaltet sich recht einfach. Ab Hegermühle fährt die S5 direkt in Richtung Berlin. Wir wechseln am Ostbahnhof noch einmal die Bahn und lassen auf der ca. 2 stündigen Heimfahrt den Tag Revue passieren.
Mein Fazit zur Etappe 7 des 66-Seen-Rundwegs
Diese Etappe ist mit knapp 28 Kilometern zwar nicht die längste, aber schon recht anspruchsvoll. Die Wegführung ist sehr schön. Außer in den Ortschaften ist man fast immer im Wald oder nahe eines Sees unterwegs. Alles in allem erreicht man acht Seen mit vielen schönen Ausblicken. Zusammen mit dem wirklich tollen Wetter zum Ende Mai eine sehr schöne Etappe!
Jetzt schauen wir einmal, wann wir uns zum achten Teil des 66-Seen-Rundweges wieder zusammen finden. Die Vorfreude ich schon jetzt riesig!
[…] der 17 Etappen sind geschafft! Wir freuen uns, schon bald den nächsten Abschnitt von Leuenberg nach Strausberg zu […]
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